Jahrgangsverkostung
Die neuen Weine ( Jahrgang 2015) sind abgefüllt – wunderbare Tröpfchen! Jetzt, direkt nach dem Abfüllen, brauchen die Flaschen etwas Ruhe damit sie dann ihr volles Aroma präsentiren können.
Am Ostersonntag ist die Jahrgangsverkostung
-dieser link zeigt die Einladung. Auf die Besucher warten nämlich noch die letzten Flaschen des Crémant.
Neues aus dem Klostergut Klausen
Die Strausswirtschaft ist wieder geöffnet:
wochentags ab 17 Uhr, samstags ab 14 Uhr und sonntags ab 11 Uhr
Und hier ist gibt es : Neues aus dem Klostergut Klausen
Blumen im Weinberg
Exkursionen
Die letzten Wochen unserer Fortbildung waren gekennzeichnet von Exkursionen, die bei uns allen vielfältige Eindrücke hinterlassen haben. Sie haben das vermittelte Wissen abgerundet und der gesamten Fortbildung noch ein Sahnehäubchen aufgesetzt. Ob mit Dr. Jeschke in Piesport, mit Dr. Weitz in Enkirch oder mit C. Neß in Mehring. Die Eindrücke für alle Sinne lassen sich schlecht verschriftlichen und deshalb soll es das hier jetzt auch gewesen sein.
Wir gehen jetzt in unsere Prüfungsvorbereitungen und geben unseren Konzepten für ein touristisches Angebot unter dem Aspekt „ Lebendige Moselweinberge – Artenvielfalt im Steillagenweinbau“ den letzten Schliff und hoffen natürlich alle, dass die Konzepte bei der praktischen Prüfung gut durchkommen. Mein Konzept stelle ich an dieser Stelle vor, wenn die Prüfung bestanden ist und danach in lockerer Reihenfolge Konzepte anderer Teilnehmer. Immerhin war die Mosel mit Teilnehmern von Merl bis Trier vertreten und egal, an welcher Stelle Sie die Mosel besuchen, es gibt ganz bestimmt einen KuWeiBo ( Kultur-und Weinbotschafter) oder eben einen Absolventen dieses Lehrganges, der Sie ein unvergessliches Stück Mosel erleben lässt. Das Internet machts heute ja möglich.
Sherryproduzent kauft Kloster
Wir freuen uns auf den baldigen Einzug. Das Foto stammt aus dem Artikel des Trierer Volksfreund – Ausgabe 21.05.2014 ( Über diesesn link oder das Foto als link gelangt man dorthin)
S.Herry – Ausverkauft!
Wir kannten ja unseren Riesling-Sherry und wir wussten, dass er wirklich gut ist, aber dass er wenige Monate nachdem wir ihn in den Verkauf gegeben haben, schon ausverkauft ist …. damit haben wir nicht gerechnet.
Viele unserer Kunden haben ihn regelmäßig bestellt und sich an ihm erfreut. Darunter sind einige besondere Weinlokale, Weinbars und Sternerestaurants. Sie haben uns den Erfolg dieses außergewöhnlichen Sherrys bestätigt. Sie haben ihn in ihr Programm aufgenommen und damit sie ihn noch so lange wie möglich ausschenken können, haben wir die letzten Flaschen für sie reserviert.
Wir werden unsere Kunden morgen informieren, dann werden wir Sie alle an dieser Stelle auch darüber informieren, wo man unseren Riesling-Sherry noch kaufen kann.
Der Lichtstreif am Horizont – Ende August wird wieder abgefüllt!!
Artenvielfalt – und nur Reisling?
Was den Winzer sicher interessieren muss, nämlich welche Klone welcher Sorten am Markt sind, das erschien uns zunächst nicht unbedingt in unsere Fortbildung Lebendige Moselweinberge – Artenvielfalt im Steillagenweinbau zu passen. Schließlich steht in den Steillagen der Mosel überwiegend Riesling und damit nur eine Sorte – und was soll das mit Artenvielfalt zu tun haben?
Da muss ein kurzer Exkurs in die Geschichte gemacht werden.
Die Einschleppung der Reblaus aus Amerika führte Ende des 19. Jahrhunderts fast zum Ruin der gesamten Anbauflächen. Man erkannte, dass die Rebläuse die Wurzeln der europäischen Reben durch Saugen schädigen konnten, was sie bei den amerikanischen Reben nicht vermochten. Die Blätter der europäischen Sorten hingegen mochten die Rebläuse nicht, wohl aber die der amerikanischen Reben.
Der geniale Coup gegen die Reblaus konnte beginnen.
Was uns heute allen von veredelten Rosen oder veredeltem Gemüse geläufig ist, das Aufpfropfen oder Okulieren, wird bei der Rebe ebenfalls gemacht. Ein wunderschönes Beispiel von Pfropfen oder Veredeln sind Bäume, die auf der einen Hälfte Birnen tragen und auf der anderen Hälfte Äpfel.
Bei der Rebe nahm man nun die amerikanischen Reben als sogenannte Unterlage, benutzt also deren Wurzeln und veredelte – pfropfte eine europäische Sorte auf. Nun war die Reblaus unterirdisch Schach gesetzt, da sie die Wurzeln nicht schädigen konnte und oberirdisch dann Matt, da sie die Blätter nicht nutzen konnte.
Pfropfen erfordert das Holz der Rebe zur Vermehrung – es wird vegetativ vermehrt. „Die Kinder oder Nachkommen“ entstehen also aus einem Stück Mutter und sind damit alle identisch.
Es gibt keine neue Durchmischung von Erbmaterial, aus der dann neue Individuen entstehen, wie es bei „Kindern oder Nachkommen“ aus Samen der Fall ist – der generativen Vermehrung.
Würde man also nur noch einzelne Pflanzen als „Mütter“ nehmen, weil sie die Eigenschaften haben, die gefallen, dann gäbe es irgendwann nur noch einige wenige Pflanzen mit ihrem Erbgut und die Vielfalt an Geschmack, Ertragskraft Wuchsfreudigkeit und und und wäre verloren.
Biodiversität und Klonforschung.
Damit wäre die Artenvielfalt im Weinbau zumindest auf eine Sorte bezogen, dahin. 2002 waren z.B. die Nachpflanzungen in Rheinland-Pfalz beim Riesling zu 60% auf 3 Individuen zurück zu führen. Diese Erkenntnis führte dazu, dass die moderne Klonforschung heute versucht Genmaterial zu erhalten und verloren geglaubtes in alten Weinbergen wieder zu finden und zu erhalten.
Findet sich eine alte Rebe, so wird diese zunächst auf Viren geprüft, denn nur virusfreies Material darf in die Vermehrung. Durch moderne Verfahren ist die Züchtung heute zwar deutlich schneller geworden, allerdings sind die Kosten bis zur Zulassung so hoch, dass es immer weniger Züchter gibt und die aktuell 7 staatlichen Züchter immer mehr Aufgaben übernehmen müssen, um für eine Artenvielfalt bei den Reben zu sorgen.
Und so schließt sich der Kreis – Artenvielfalt bei einer Monokultur wird so zur Geschmacksvielfalt im Glas.
Unterschiedliche Farbe – unterschiedliche Sorte – im Herbst wunderschön zu sehen.
Wer wohnt in einem Landschaftsschutzgebiet?
Wer von Ihnen wohnt in einem Landschaftsschutzgebiet oder in einem anderen geschützten Gebiet? Das war die Frage, die uns Carsten Neß vom DLR zu Beginn seines Vortrages stellte. 3 von 28 Teilnehmern hoben die Hand – und erstaunt waren wir dann, dass es genau anders herum hätte sein müssen. Ganze 3 aus unserer Gruppe wohnen nicht in einem Landschaftsschutzgebiet.
Aber woher soll man das auch wissen, wenn man nicht täglich, wie Herr Neß als Landespfleger beim DLR mit diesen Dingen beschäftigt ist, oder eben in irgendeiner Form, wie z.B. bei einem Bauvorhaben plötzlich ein Naturverträglichkeitsgutachten braucht. Für alle Antworten in Bezug auf Schutzgebiete oder andere Schutzwürdige Dinge gibt es für Rheinland Pfalz die wunderbare Einrichtung von LANIS, wo alles, was den Naturschutz betrifft über das Internet abrufbar ist. Aber Vorsicht – macht süchtig ob der enormen Informationsflut.
Eigentlich war das Thema Schutz und Recht für das Leben an der Mosel – welch ein schönes Thema, denn es umfasst damit ja auch uns Menschen – und welch gelungener Einstieg, wenn dann aber die Paragraphenreiterei beginnt. Eigentlich erstaunlich, welche Gesetze es zum Schutze von Flora und Fauna gibt und damit auch für uns.
Bundesnaturschutzgesetz
Wer hat da schon reingeschaut? Denn was erwartet man auch davon. Umso erstaunter ist man, wenn man da als Ziele des Naturschutzes und der Landespflege in
§ 1!!!!
Absatz 1 liest :“ Natur und Landschaft sind auf Grund IHRES EIGENEN WERTES (….) so zu schützen, dass 1. Die biologische Vielfalt 2. (….) und 3. Die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswerte von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind (……)
Davon sind wir Menschen ja unmittelbar betroffen, wenn wir denn wollen. Eine Rechtsgrundlage gibt es immerhin. Und da sind wir auch bei dem Landschaftsschutzgebiet in dem wir Teilnehmer fast alle wohnen – das Landschaftsschutzgebiet Mosel zwischen Schweich und Koblenz.
Daneben gibt es die Naturschutzgebiete, die Naturparke und, und ,und…. Und Natura 2000. Nie gehört? Dabei betrifft es auch uns, denn
Natura 2000, das ist die offizielle Bezeichnung für ein Netz von Schutzgebieten, das innerhalb der europäischen Union errichtet wird. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume. Und das Ziel ist der nachhaltige Erhalt der biologischen Vielfalt in Europa.
Artenschutz
Dieser ergibt sich dann ganz zwangsläufig, denn nur wenn wir Menschen die wildlebenden Tiere und Pflanzen schonend und rücksichtsvoll behandeln, dann haben Sie eine Chance zu leben und sich zu vermehren.
Zu einem rücksichtsvollen Umgang zählt sicher auch der verantwortungsvolle Umgang mit Pflanzen und Tieren, die nicht heimisch sind oder so verändert wurden, dass sie eindeutige Vorteile gegenüber den anderen Pflanzen und Tieren haben. Da sind wir dann bei einem hochpolitischen Thema angekommen, was hier und heute keinen Platz bekommt – aber vielleicht einen Denkanstoß gibt
ARTeFAKT – Arten und Fakten
Das war der 2. Höhepunkt des Abends – ein Portal, das das Land Rheinland Pfalz geschaffen hat um für Planungen und Maßnahmen Informationen über Arten übersichtlicher und schnell zu erhalten, was einerseits zum Artenschutz und andererseits zur zügigen Abwicklung von Verfahren beiträgt. Hier finden nur in Rheinland-Pfalz vorkommende Arten, für die besondere rechtliche Vorschriften gelten oder das Land erhöhte Verantwortung trägt. Dieses Portal ist frei zugängig über www.artefakt.rlp.de. Für alle diejenigen, die schon immer wissen wollten, was es in Ihrem Gebiet alles an geschützter Flora und Fauna gibt.
Wo findet denn nun Naturschutz tatsächlich statt?
Nicht die großen Dinge brauchen unsere Beachtung. Von behördlicher Seite wird sicher darauf geachtet, dass die Gesetze eingehalten werden zum Schutz unserer Natur und damit auch unser Schutz. Hier an der Mosel ist darüber hinaus eine Initiative „Lebendige Moselweinberge“ entstanden, die viele Akteure versucht in ein gemeinsames Projekt einzubinden und so mehr Sensibilität für das Thema Natur- und Artenschutz zu erreichen. Natur- und Artenschutz ist kein losgelöstes Thema für Müslijünger oder Ökozippen sondern ein Thema, was die gesamte Moselkulturlandschaft und alle in ihr lebenden Menschen betrifft. Wir hier an der Mosel leben in und von dieser Landschaft – besteht diese Kulturlandschaft nicht mehr, dann ernährt sie auch die Menschen nicht mehr. Naturnahe Weinberge sind sicher nicht für jeden Winzer gleich eine erstrebenswerte Vorstellung – der heimische Garten kann aber auch naturnah gestaltet werden mit heimischen Gehölzen, Lebensraumhilfen für Tiere, wie z.B. Nistkästen oder Insektenhotel . Der nächste verregnete Samstag kommt bestimmt – mit Kindern basteln, was anschließend auch noch mit Leben erfüllt wird – das ist doch auch eine Alternative.
Anfang März bei uns im Felsen
Gestern war ein wunderschöner Sonnentag und es standen einige Reparaturarbeiten im Felsen an. Der Felsen ist ein ganz besonderer Weinberg, der sich über drei Felsterrassen erstreckt und seinen Ursprung 1876 mit der ersten Terrasse hat.
Die vielen Lebensräume, die dort vereint sind und die wir mit unserer biodynamischen Arbeitsweise soweit unterstützen wie es uns nur möglich ist, sind ein wahrer Hort an Artenvielfalt. Die Felsformationen, die Kräuter wie auch die vielen Tothölzer der Terrassenanlagen schaffen Unterschlupf für manche selten gesehene Art.
Die violette Holzbiene ( Xylocopa violacea ) oder in der Schweiz auch Blaue Holzbiene genannt ist ein wahrer Gigant ( 25-30mm lang) unter den Bienen – sie ist die größte europäische Art. Mit einem tiefen Brummen wie das einer Hummel kommt sie geflogen und sobald sie sich niederlässt schimmern ihre metallic blau-violetten Hautflügel in der Sonne. Meine Kamera war nicht schnell genug auch diese tolle Farbe einzufangen, denn dieses rastlose Exemplar wollte schnell wieder zu seinem Artgenossen. Sie waren zu zweit bei uns im Felsen unterwegs.
Nicht ganz so selten ist der Rotsaum-Blattkäfer (Chrysolina sanguinolenta ) oder auch Blutiger Blattkäfer. Er krabbelte bereitwillig auf unseren Handschuh, war aber etwas zu ungeduldig für ein paar gute Aufnahmen. Er verstand den Rummel um seine Person nicht und begab sich genauso schnell wieder zurück in seine gewohnte Umgebung.
Einen schönen Sonntag und einen guten Start in die kommende Woche wünscht
Ihr Weingut Sanders & Sanders