Jahrgangsverkostung

Die neuen Weine ( Jahrgang 2015) sind abgefüllt – wunderbare Tröpfchen! Jetzt, direkt nach dem Abfüllen, brauchen die Flaschen etwas Ruhe damit sie dann ihr volles Aroma präsentiren können.

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Am Ostersonntag ist  die Jahrgangsverkostung  

-dieser   link zeigt die Einladung. Auf die Besucher warten nämlich noch die letzten Flaschen des Crémant.

Die Geschichte von S.Herry

Poster
Alles begann mit einer großen Leidenschaft, der Leidenschaft für ein gutes Glas Sherry – vor dem besonderen Essen, am Sonntagvormittag oder zu einer besonderen Gelegenheit und der verwandtschaftlichen Verbindung zur Mosel – nach Kesten.
Nicht nachvollziehbar? Dann lesen Sie weiter, was uns angetrieben hat ein „neues“ Produkt zu entwickeln.
Die Rebsorte
Der Riesling ist die Rebe der Mosel und zunächst erst einmal nicht die Rebe des Sherry’s. Aber wer sagt schon, dass nur die Palominotraube sich zur Produktion von Sherry eignet? Eigentlich könnte der Riesling die Schwester der Palominotraube sein , was die Eignung für die Herstellung des Sherrys angeht.
Und was braucht es sonst noch?
Im klassischen Soleraverfahren braucht die Produktion 3 Jahre, bis ein Sherry sich Sherry nennen darf. Diese Reifezeit ist insbesondere durch die, in dieser Zeit aktiven Florhefen gekennzeichnet. Diese sind für den typischen Sherrygeschmack verantwortlich.
Zarte Geschöpfe
Diese Florhefen muss sich ein jeder, der Sherry nach dem klassischen spanischen Soleraverfahren produzieren will, erarbeiten. Sie sind sehr anspruchsvoll und wollen gehegt und gepflegt werden und insbesondere haben sie einen anspruchsvollen Geschmack. Sie leben von Alkohol – aber bitte nicht zu wenig und aber auch nicht zu viel – beides nehmen sie einem gleichermaßen übel und verschwinden für immer.
Einzigartiger Geschmack
Da diese Florhefen für jeden Winzer typisch sind ist jeder Sherry in seinem Geschmack einzigartig. Durch das dreijährige Verfahren in dem immer nur einzelne Mengen untereinander gemischt zur Abfüllung kommen, wird der gleichbleibende Geschmack gewährleistet. Den wollten wir für uns kreieren und uns erhalten.
Mosel ist nicht Spanien – S.Herry ist nicht nur Sherry
Da der Begriff Sherry zwar geschützt ist – nicht jedoch der Begriff RieslingSherry, wollten wir unser Geschmackserlebnis mit allen Sherryliebhabern teilen. Da bei der Begrifflichkeit doch noch Klärungsbedarf besteht und wir finden, das unser Sherry auch nicht nur einfach ein Sherry ist sondern ein ganz besonderer Cousin der Spanier aus Deutschland – von der Mosel ist, haben wir ihm einen Namen gegeben. Er stellt sich Ihnen vor als:
Mein Name ist Herry – S. Herry

Exkursionen

Die letzten Wochen unserer Fortbildung waren gekennzeichnet von Exkursionen, die bei uns allen vielfältige Eindrücke hinterlassen haben. Sie haben das vermittelte Wissen abgerundet und der gesamten Fortbildung noch ein Sahnehäubchen aufgesetzt. Ob mit Dr. Jeschke in Piesport, mit Dr. Weitz in Enkirch oder mit C. Neß in Mehring. Die Eindrücke für alle Sinne lassen sich schlecht verschriftlichen und deshalb soll es das hier jetzt auch gewesen sein.

Exkursionen
Wir gehen jetzt in unsere Prüfungsvorbereitungen und geben unseren Konzepten für ein touristisches Angebot unter dem Aspekt „ Lebendige Moselweinberge – Artenvielfalt im Steillagenweinbau“ den letzten Schliff und hoffen natürlich alle, dass die Konzepte bei der praktischen Prüfung gut durchkommen. Mein Konzept stelle ich an dieser Stelle vor, wenn die Prüfung bestanden ist und danach in lockerer Reihenfolge Konzepte anderer Teilnehmer. Immerhin war die Mosel mit Teilnehmern von Merl bis Trier vertreten und egal, an welcher Stelle Sie die Mosel besuchen, es gibt ganz bestimmt einen KuWeiBo ( Kultur-und Weinbotschafter) oder eben einen Absolventen dieses Lehrganges, der Sie ein unvergessliches Stück Mosel erleben lässt. Das Internet machts heute ja möglich.

Das Riesling – Spitzenduo 2013

Mit Siegel geschütztMit Flaschenlack und Siegel geschützt wartet das Spitzenduo unserer Weißweine auf ihre Entdeckerinnen und Entdecker. Sie stammen beide aus einer 1. Lage und zeichnen sich durch ihre Balance aus Säure und Süße aus. Zusammen mit den reifen Aromen des Rieslings sind zwei außerordentlich gelungene Weine entstanden.

Die „Felsenlese“ stammt aus einem knapp 2.500 qm großen Weinberg, der auf drei Felsterrasen verteilt ist. In ihm kann nur von Hand gearbeitet werden – aber die Lage lohnt jede Mühe.

Das „Heiligenhaus“ stammt aus einem Weinberg, der bis fast an das Moselufer heranreicht. Er ist trocken und hat laut Analyse eine ordentliche Säure,  aber sie ist so weich, dass auch dieser Wein in einer Balance und Ausgewogenheit ruht, die selten ist.

Ein wahrer Genuss.

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Heiligenhaus, 14,50 €/Flasche 0,75 l
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Felsenlese, 20,00 €/ Flasche 0,75 l

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es gibt nur jeweils 400 Flaschen von den beiden – wer sie vorbestellen möchte kann das hier tun:

 

S.Herry – Ausverkauft!

1000 Liter Fass

Wir kannten ja unseren Riesling-Sherry und wir wussten, dass er wirklich gut ist, aber dass er wenige Monate nachdem wir ihn in den Verkauf gegeben haben, schon ausverkauft ist …. damit haben wir nicht gerechnet.
Viele unserer Kunden haben ihn regelmäßig bestellt und sich an ihm erfreut. Darunter sind einige besondere Weinlokale, Weinbars und Sternerestaurants. Sie haben uns den Erfolg dieses außergewöhnlichen Sherrys bestätigt. Sie haben ihn in ihr Programm aufgenommen und damit sie ihn noch so lange wie möglich ausschenken können, haben wir die letzten Flaschen für sie reserviert.

Wir werden unsere Kunden morgen informieren, dann werden wir Sie alle an dieser Stelle auch darüber informieren, wo man unseren Riesling-Sherry noch kaufen kann.

Der Lichtstreif am Horizont – Ende August wird wieder abgefüllt!!

Artenvielfalt – und nur Reisling?

Was den Winzer sicher interessieren muss, nämlich welche Klone welcher Sorten am Markt sind, das erschien uns zunächst nicht unbedingt in unsere Fortbildung Lebendige Moselweinberge – Artenvielfalt im Steillagenweinbau zu passen. Schließlich steht in den Steillagen der Mosel überwiegend Riesling und damit nur eine Sorte – und was soll das mit Artenvielfalt zu tun haben?

Da muss ein kurzer Exkurs in die Geschichte gemacht werden.

Die Einschleppung der Reblaus aus Amerika führte Ende des 19. Jahrhunderts fast zum Ruin der gesamten Anbauflächen. Man erkannte, dass die Rebläuse die Wurzeln der europäischen Reben durch Saugen schädigen konnten, was sie bei den amerikanischen Reben nicht vermochten. Die Blätter der europäischen Sorten hingegen mochten die Rebläuse nicht, wohl aber die der amerikanischen Reben.

Der geniale Coup gegen die Reblaus konnte beginnen.

Alte Rebe von der Uni Geisenheim bonitiert

Was uns heute allen von veredelten Rosen oder veredeltem Gemüse geläufig ist, das Aufpfropfen oder Okulieren, wird bei der Rebe ebenfalls gemacht. Ein wunderschönes Beispiel von Pfropfen oder Veredeln sind Bäume, die auf der einen Hälfte Birnen tragen und auf der anderen Hälfte Äpfel.

Veredelung

Bei der Rebe nahm man nun die amerikanischen Reben als sogenannte Unterlage, benutzt also deren Wurzeln und veredelte – pfropfte eine europäische Sorte auf. Nun war die Reblaus unterirdisch Schach gesetzt, da sie die Wurzeln nicht schädigen konnte und oberirdisch dann Matt, da sie die Blätter nicht nutzen konnte.

Pfropfen erfordert das Holz der Rebe zur Vermehrung – es wird vegetativ vermehrt. „Die Kinder oder Nachkommen“ entstehen also aus einem Stück Mutter und sind damit alle identisch.

Es gibt keine neue Durchmischung von Erbmaterial, aus der dann neue Individuen entstehen, wie es bei „Kindern oder Nachkommen“ aus Samen der Fall ist – der generativen Vermehrung.

Würde man also nur noch einzelne Pflanzen als „Mütter“ nehmen, weil sie die Eigenschaften haben, die gefallen, dann gäbe es irgendwann nur noch einige wenige Pflanzen mit ihrem Erbgut und die Vielfalt an Geschmack, Ertragskraft Wuchsfreudigkeit und und und wäre verloren.

Biodiversität und Klonforschung.

Damit wäre die Artenvielfalt im Weinbau zumindest auf eine Sorte bezogen, dahin. 2002 waren z.B. die Nachpflanzungen in Rheinland-Pfalz beim Riesling zu 60% auf 3 Individuen zurück zu führen. Diese Erkenntnis führte dazu, dass die moderne Klonforschung heute versucht Genmaterial zu erhalten und verloren geglaubtes in alten Weinbergen wieder zu finden und zu erhalten.

Moos und Flechten auf einer uralten Rebe - sie lebt immer noch und trägt tollen Wein

Findet sich eine alte Rebe, so wird diese zunächst auf Viren geprüft, denn nur virusfreies Material darf in die Vermehrung. Durch moderne Verfahren ist die Züchtung heute zwar deutlich schneller geworden, allerdings sind die Kosten bis zur Zulassung so hoch, dass es immer weniger Züchter gibt und die aktuell 7 staatlichen Züchter immer mehr Aufgaben übernehmen müssen, um für eine Artenvielfalt bei den Reben zu sorgen.

Und so schließt sich der Kreis – Artenvielfalt bei einer Monokultur wird so zur Geschmacksvielfalt im Glas.

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Unterschiedliche Farbe – unterschiedliche Sorte – im Herbst wunderschön zu sehen.

 

Wer wohnt in einem Landschaftsschutzgebiet?

Wer von Ihnen wohnt in einem Landschaftsschutzgebiet oder in einem anderen geschützten Gebiet? Das war die Frage, die uns Carsten Neß vom DLR zu Beginn seines Vortrages stellte. 3 von 28 Teilnehmern hoben die Hand – und erstaunt waren wir dann, dass es genau anders herum hätte sein müssen. Ganze 3 aus unserer Gruppe wohnen nicht in einem Landschaftsschutzgebiet.
Aber woher soll man das auch wissen, wenn man nicht täglich, wie Herr Neß als Landespfleger beim DLR mit diesen Dingen beschäftigt ist, oder eben in irgendeiner Form, wie z.B. bei einem Bauvorhaben plötzlich ein Naturverträglichkeitsgutachten braucht. Für alle Antworten in Bezug auf Schutzgebiete oder andere Schutzwürdige Dinge gibt es für Rheinland Pfalz die wunderbare Einrichtung von LANIS, wo alles, was den Naturschutz betrifft über das Internet abrufbar ist. Aber Vorsicht – macht süchtig ob der enormen Informationsflut.
Eigentlich war das Thema Schutz und Recht für das Leben an der Mosel – welch ein schönes Thema, denn es umfasst damit ja auch uns Menschen – und welch gelungener Einstieg, wenn dann aber die Paragraphenreiterei beginnt. Eigentlich erstaunlich, welche Gesetze es zum Schutze von Flora und Fauna gibt und damit auch für uns.
Bundesnaturschutzgesetz
Wer hat da schon reingeschaut? Denn was erwartet man auch davon. Umso erstaunter ist man, wenn man da als Ziele des Naturschutzes und der Landespflege in
§ 1!!!!
Absatz 1 liest :“ Natur und Landschaft sind auf Grund IHRES EIGENEN WERTES (….) so zu schützen, dass 1. Die biologische Vielfalt 2. (….) und 3. Die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswerte von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind (……)
Davon sind wir Menschen ja unmittelbar betroffen, wenn wir denn wollen. Eine Rechtsgrundlage gibt es immerhin. Und da sind wir auch bei dem Landschaftsschutzgebiet in dem wir Teilnehmer fast alle wohnen – das Landschaftsschutzgebiet Mosel zwischen Schweich und Koblenz.
Daneben gibt es die Naturschutzgebiete, die Naturparke und, und ,und…. Und Natura 2000. Nie gehört? Dabei betrifft es auch uns, denn
Natura 2000, das ist die offizielle Bezeichnung für ein Netz von Schutzgebieten, das innerhalb der europäischen Union errichtet wird. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume. Und das Ziel ist der nachhaltige Erhalt der biologischen Vielfalt in Europa.
Artenschutz
Dieser ergibt sich dann ganz zwangsläufig, denn nur wenn wir Menschen die wildlebenden Tiere und Pflanzen schonend und rücksichtsvoll behandeln, dann haben Sie eine Chance zu leben und sich zu vermehren.

Echse auf dem Bein

Zu einem rücksichtsvollen Umgang zählt sicher auch der verantwortungsvolle Umgang mit Pflanzen und Tieren, die nicht heimisch sind oder so verändert wurden, dass sie eindeutige Vorteile gegenüber den anderen Pflanzen und Tieren haben. Da sind wir dann bei einem hochpolitischen Thema angekommen, was hier und heute keinen Platz bekommt – aber vielleicht einen Denkanstoß gibt

ARTeFAKT – Arten und Fakten
Das war der 2. Höhepunkt des Abends – ein Portal, das das Land Rheinland Pfalz geschaffen hat um für Planungen und Maßnahmen Informationen über Arten übersichtlicher und schnell zu erhalten, was einerseits zum Artenschutz und andererseits zur zügigen Abwicklung von Verfahren beiträgt. Hier finden nur in Rheinland-Pfalz vorkommende Arten, für die besondere rechtliche Vorschriften gelten oder das Land erhöhte Verantwortung trägt. Dieses Portal ist frei zugängig über www.artefakt.rlp.de. Für alle diejenigen, die schon immer wissen wollten, was es in Ihrem Gebiet alles an geschützter Flora und Fauna gibt.
Wo findet denn nun Naturschutz tatsächlich statt?
Nicht die großen Dinge brauchen unsere Beachtung. Von behördlicher Seite wird sicher darauf geachtet, dass die Gesetze eingehalten werden zum Schutz unserer Natur und damit auch unser Schutz. Hier an der Mosel ist darüber hinaus eine Initiative „Lebendige Moselweinberge“ entstanden, die viele Akteure versucht in ein gemeinsames Projekt einzubinden und so mehr Sensibilität für das Thema Natur- und Artenschutz zu erreichen. Natur- und Artenschutz ist kein losgelöstes Thema für Müslijünger oder Ökozippen sondern ein Thema, was die gesamte Moselkulturlandschaft und alle in ihr lebenden Menschen betrifft. Wir hier an der Mosel leben in und von dieser Landschaft – besteht diese Kulturlandschaft nicht mehr, dann ernährt sie auch die Menschen nicht mehr. Naturnahe Weinberge sind sicher nicht für jeden Winzer gleich eine erstrebenswerte Vorstellung – der heimische Garten kann aber auch naturnah gestaltet werden mit heimischen Gehölzen, Lebensraumhilfen für Tiere, wie z.B. Nistkästen oder Insektenhotel . Der nächste verregnete Samstag kommt bestimmt – mit Kindern basteln, was anschließend auch noch mit Leben erfüllt wird – das ist doch auch eine Alternative.

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